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Schaltung einstellen

Kettenschaltung

Bei einer seilzugbetriebenen Kettenschaltung ist davon auszugehen, dass sich die Schaltzüge mit der Zeit minimal längen und sich die Außenhüllen beim neuen Rad erst noch „setzen“ müssen. Dadurch sinkt die Zugspannung, was dazu führt, dass die Schaltvorgänge nicht mehr präzise ablaufen. Hinten wird es schwieriger, auf die größeren Ritzel zu schalten; vorne fällt der Wechsel aufs größere Kettenblatt schwer.

Abhilfe schafft eine Erhöhung der Zugspannung. Meist sitzt am Schalthebel ein Stellring (Bild oben rechts) zur Erhöhung der Zugspannung, ebenso am hinteren Schaltwerk. Bei Rennrädern findet sich häufig ein in die Zugaußenhülle integrierter Verstellring.

Elektronische Schaltsysteme hingegen richten sich selbsttätig aus, können aber manuell eingestellt werden, wenn sich etwa das Schaltauge verbogen hat. Hier helfen die Bedienungsanleitungen zum jeweiligen System weiter.

Grundsätzlich sind Schaltsysteme mit Anschlagschrauben ausgestattet, die die Bewegung von Schaltwerk und Umwerfer nach außen und innen begrenzen. Am Schaltwerk befinden sich diese Schrauben meist an der Rückseite; sie sind mit „High“ (Anschlag für das kleinste Ritzel/schwerster Gang) und „Low“ (Anschlag für das größte Ritzel/leichtester Gang) gekennzeichnet. In der Regel muss man diese Einstellungen nur dann ändern, wenn sich etwa durch einen Hinterradwechsel die Ausrichtung der Zahnkranzkassette ändert oder wenn das Schaltauge verbogen ist. Dann kann die Schaltschwinge mit den Speichen kollidieren, wenn aufs größte Ritzel geschaltet wird, was zu einem kapitalen Getriebeschaden führen kann. In diesem Fall muss die Schraube „Low“ so weit hineingedreht werden, dass sich das Schaltwerk nicht mehr zu weit in Richtung der Speichen bewegen kann; die Schaltfunktion ist dann aber eingeschränkt und das Schaltauge muss gerichtet bzw. ausgetauscht werden.

Am vorderen Umwerfer sorgen die Begrenzungsschrauben dafür, dass die Kette beim Kettenblattwechsel nicht nach innen oder außen abgeworfen wird. Die Einstellungen sollten nicht geändert werden; wenn die Kette am äußeren oder inneren Leitblech schleift, kann das auch an einem ungünstigem Kettenschräglauf liegen – großes Kettenblatt und größte Ritzel bzw. kleines Kettenblatt und kleinste Ritzel. Solche Kombinationen sollten vermieden werden, zumal sie den Verschleiß von Kette und Ritzeln fördern.

E-Bikes mit Mittelmotoren (Bosch, Brose, Shimano) haben vorne nur ein Kettenblatt und somit keinen Umwerfer.

Nabenschaltung

Auch bei Nabenschaltungen kann sich der Schaltzug im Laufe der Zeit längen. Da der Schaltzug meist komplett in der Außenhülle läuft, ist es schwierig, seine Spannung zu prüfen; dafür ist bei Shimano-Systemen (in der Regel sind diese verbaut) ein Sichtfenster vorgesehen – entweder in der Schaltbox, die außen auf die Hinterradachse gesteckt wird, oder am Ring zwischen Ritzel und Rahmen. Die Schaltung ist dann korrekt eingestellt, wenn die gelben Markierungen im kleinen Fenster parallel ausgerichtet bzw. diese zwischen den weißen Linien steht. Um dies zu kontrollieren, muss zuerst in den Einstellgang geschaltet werden: Bei Shimano Nexus 3-Gang ist dies der 2. Gang, bei Nexus 5-Gang der 3. Gang, bei 7- und 8-Gang der 4. und bei Alfine 11-Gang der 6. Gang. Bei der Rohloff Speedhub hat die Spannung des umlaufenden Schaltzuges keinen Einfluss auf die Funktion der Schaltung. Bei der stufenlosen Enviolo/NuVinci-Nabe kann die Zugspannung am Hebel nachjustiert werden.

Ketten- und Riemenspannung

Fahrräder und E-Bikes mit Nabenschaltung können mit Ketten- oder Riemenantrieb ausgestattet sein. In beiden Fällen ist die optimale Spannung wichtig, denn Kette wie Riemen können über die Verzahnung hinwegrutschen, wenn sie nicht über ausreichend Spannung verfügen. Zu diesem Zweck hat ein Rahmen entweder eine Spannvorrichtung, oder das Hinterrad kann in langen, schräg liegenden Ausfallenden nach hinten gezogen werden. Letzteres System findet sich aber nur an Rädern mit Kettenantrieb. Während sich die Kette im Lauf ihrer Lebensdauer minimal längt und deshalb eventuell nachgespannt werden muss, längen sich Zahnriemen durch ihre Konstruktion nicht. Dadurch ist der Verschleiß eines Zahnriemens gegenüber der Kette auch wesentlich geringer. Dennoch sollte dessen korrekte Spannung von Zeit zu Zeit kontrolliert werden, da die Spannvorrichtung selbst im Laufe einer langen Nutzungsdauer nachgeben kann.

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